Ende Juli 2019 kontaktierte mich ein ehemaliger Schulfreund per Email, der bei der Suche nach einem Baumhaus für seine Töchter zufällig auf meine Website gestoßen war. Obwohl wir einander schon vor rund 35 Jahren aus den Augen verloren hatten, gab es ein vertrautes Wiedersehen, und ich lernte schon beim ersten Besuch im weitläufigen Garten nahe Wiens seine Familie kennen. Meine BGS-Hündin Ina machte sich währenddessen bei den Mädchen im Alter von 9 und 11 Jahren dadurch beliebt, dass sie alle Streicheleinheiten genießerisch über sich ergehen ließ. Dies blieb nicht ohne Folgen. Aber davon später…
Nachdem wir gemeinsam unseren Visionen über die künftige Plattform in einer Kieferngruppe freien Lauf gelassen hatten, wobei alle ihre Ideen mit viel Kunstverstand einbrachten, vereinbarten wir, dass gleich Anfang August mit dem Bau begonnen werden sollte. Dieser Umstand ermöglichte die Fertigstellung bis zum 12. August, für den eine Kinderparty vorgesehen war.
Die beiden Hauptträger wurden zunächst an Schwerlastketten in 5 Metern Höhe an die 4 Kiefern gehängt, worüber wir eine Querlage Polsterhölzer befestigten. Dieses Grundgerüst wurde zusätzlich durch 8 schräge Stützen mit speziellen Metallgelenken unten an den Kiefern abgestützt, um es in Position zu halten. So ist gewährleistet, dass die Konstruktion unahängig von den Bewegungen der 4 Stämme auch bei Wind nahezu unbeweglich bleibt. Aufgrund dieser nahezu starren Konstruktion konnte auch die Stiege mit einem Steigungswinkel von etwa 60 Grad fix mit der Plattform verschraubt und mit Einschlaghülsen im Erdboden verankert werden. Es mussten nicht, wie bei mancher anderen Plattform, gefettete Gleitflächen oder bewegliche Aufhängungen gewählt werden, und es entsteht auch kein lästiges Quietschen oder Knarren, wo Holz auf Holz reibt.
Die Decklage bilden Terrassenbohlen, die mit ca. 8 Zentimeter „Luft“ zu den beweglichen Baumstämmen verlegt wurden. Wir befestigten sie mit martensitischen Schrauben an den Polsterhölzern, an deren Oberseite zuvor Nageldichtbänder geklebt worden waren. Das Geländer besteht aus Rundstangen, an welchen alte Weingartenstecken aus verwittertem Robinienholz bewusst unregelmäßig angeschraubt wurden. Alle übrigen Teile fertigten wir aus unbehandeltem Lärchenholz.
Es ist nicht zuletzt Inas Liebenswürdigkeit geschuldet, dass die Familie meines Freundes bereits einen Monat später Zuwachs bekommen hat, nämlich einen frechen BGS-Welpen namens Rico.
