Der Nussbaum schien erst zu verzweigt, um ausreichend Platz für ein Baumhaus zu bieten. Denn nach einem radikalen Rückschnitt in der Vergangenheit verzweigt sich der Baum ab einer Höhe von rund dreieinhalb Metern in etwa 10 oberschenkeldicke Stämmlinge, jeder davon dicht belaubt und somit eine wichtige Photosynthese-Ressource für den Baum. Wir brachten es nicht übers Herz, auch nur einen einzigen davon zu fällen, um dem ursprünglichen Wunsch der Kunden nach einem Baumhaus in der Kronenmitte nachzukommen.
Stattdessen ergab sich in Richtung Nachbargrundstück eine größere Lücke im Geäst, die wir durch Kappen eines kleineren Astes ausreichend vergrößern konnten. Allerdings musste die Form der Hütte einem schrägen Stämmling angepasst werden, weshalb eine der Wände ebenso schräg und somit zu einem Steildach wurde.
Die Plattform wird von zahlreichen Stämmlingen durchdrungen, welche zwar kleine Hindernisse darstellen, andererseits aber auch Befestigungsmöglichkeiten für Hängematten oder Laternen bieten. Jede Bauphase wurde von den Kindern (6 und 8 Jahre) genau beobachtet und kommentiert. Die beiden beschäftigten sich mit meiner Hündin Ina, die ich wie immer dabei hatte.
Auf ein südseitiges Fenster wurde verzichtet, damit sich die Nachbarn nicht beobachtet fühlen, und stattdessen ein Fake-Fenster mit Blumenschmuck montiert, um die betreffende Wand nicht kahl aussehen zu lassen.