Mein Jagdfreund Andreas und ich hatten eine Lichtung im steilen Wald am Rande der Brunftplätze für unsere kleine Jagdhütte auserkoren. Diesen Revierteil zu bejagen, erfordert eine längere Wanderung, bei der man das Wild nicht selten vergrämt und auf sich aufmerksam macht, besonders wenn man noch vor Morgengrauen dorthin pirscht. Daher sollte der geplante Hochsitz gegebenenfalls auch zum Übernachten genutzt werden können, um bei Beginn der Morgendämmerung bereits unbemerkt vor Ort zu sein.
Als die Schneelage den Bau einer Plattform im März erstmals zuließ, verbrachten wir zwei Tage damit, diese aus Fichten- und Lärchenstangen zu errichten, welche wir in den umliegenden Dickungen schlägerten.
Danach sorgte ein später Wintereinbruch dafür, daß erst im Juni daran zu denken war, die in meiner Werkstatt vorbereitete Hütte gemeinsam mit Tobias aus Salzburg auf die Plattform zu stellen. Wir holten bei der benachbarten Forstverwaltung die Erlaubnis ein, eine nahe gelegene Forststraße zur Anlieferung zu benützen. Gemeinsam mit dem hilfsbereiten Forstverwalter Christoph, unserem Freund und Aufsichtsjäger Martin, dessen Ehefrau Anita sowie Freund und Grundbesitzer Alois schleppten wir die vorgefertigten Bauteile vom Ende der Forststraße bis unter die Plattform. Dabei entstand erfreulicherweise auch ein wunderbarer Pirschsteig.
Die kleine Hütte besteht aus uralten Kiefernbrettern, welche sich durch ihre verwitterte Oberfläche unauffällig in die idyllische Waldumgebung einfügen. Als Dach verwendeten wir schwarze Siebdruckplatten. Die sechs Fenster bieten perfekten Rundumblick, sodass man sich wie in einer Art Gondel vorkommt. Über eine sechs Meter hohe Sprossenleiter kommt man vom Stamm der Lärche gut gedeckt von unten her hinter dem Hüttchen auf die kleine Terrasse. Für unsere Jagdhunde errichteten wir hangseitig eine schmale Brücke, damit man sie nicht mühsam und gefahrvoll die Leiter hinauf schleppen muss.