Dafür stand uns eine hohe Weißkiefer mit rund fünfundvierzig Zentimetern Durchmesser am Rande des Grundstücks zur Verfügung, welche schon während der Errichtung der Plattform stark im Sturm hin und her schwankte, was nicht nur den Einsatz der Wasserwaage recht anspruchsvoll gestaltete… Der Regen der ersten Arbeitstage erinnerte uns an die schlammige Montage von „Lembacher Seiltanz“ im Herbst letzten Jahres, aber wir hatten trotzdem Spaß bei der Arbeit!
Um die Konstruktion nicht zu gefährden, wich der ursprüngliche Entwurf von einer Wendeltreppe mit Bodenabstützung einer schlichten Leiter, die den Baumbewegungen besser widersteht. Das Quietschen, das an den Reibepunkten zwischen Leiter und der Plattform entstand, entschärften wir mit einem Streifen Teichfolie.
Über besagte Leiter erreicht man in etwa drei Metern Höhe das nach unten schräg gegen den Baumstamm abgestützte Plateau, welches ungefähr vier Quadratmeter misst und mit einem Sprossengeländer umgeben ist. Von hier aus geht es rechts am Stamm vorbei durch eine Tür ins Baumhaus, welches durch eine große Fensterfront formal mit dem gläsernen Wohnhaus zu korrespondieren versucht.
Als Materialien kamen für Plattform, Leiter und Geländer prismierte Lärchen-Rundstangen zum Einsatz. Auch Terrassenboden und Baumhaus bestehen aus unbehandeltem Lärchenholz. Das schräge Pultdach mit zirka acht Prozent Neigung ist mit Bitumendachziegeln gedeckt. Die Fenster sind Fundstücke aus aufgelassenen Fabriken und wurden großteils mit Sicherheitsglas versehen. Die liebevoll restaurierte Türe hatte ich im Garten eines Freundes gefunden, wo sie für den Sperrmüll vorgesehen worden war.
